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| Zuzugs-Geschichten  | Ottenschlag

Urlaubsort ist heute Wohnort

Früher machte Patricia Keller in Ottenschlag Urlaub, heute lebt sie mit ihrem Mann und mit ihrer Tochter hier. Wie es dazu kam, erzählte uns die junge Frau in unserem Gespräch für das diesjährige "Wohnen im Waldviertel"-Journal.

Patricia Keller ist in Ottenschlag angekommen © privat

Für Sie ging ein Wohntraum im Waldviertel in Erfüllung. Wie kam es dazu?

Patricia Keller: „Es war wohl Schicksal, denn unser Traumgrundstück stand eigentlich gar nicht zum Verkauf. Durch einen glücklichen Zufall bekamen wir die Telefonnummer des Besitzers, der in Wiener Neustadt lebt und schon lange nicht mehr im Waldviertel gewesen war. Als wir ihn anriefen, meinte er: „Ihr erwischt mich wohl zur richtigen Zeit. Ich kann mir jetzt vorstellen, zu verkaufen.“ 

Nur wenige Tage später saßen wir beim Notar und waren plötzlich stolze Grundstücksbesitzer. So ging unser Wohntraum im Waldviertel schneller in Erfüllung, als wir je gedacht hätten. Wir haben ganz bewusst unseren Urlaubsort zum Wohnort gemacht.“

 

Wollten Sie, dass Ihre Kinder am Land aufwachsen?

„Obwohl ich gebürtige Wienerin bin, habe ich mir ein Leben auf dem Land gewünscht. Damals war das aus familiären Gründen leider nicht möglich. Doch als unsere Tochter in Wien den Kindergarten besuchte, wurde der Wunsch nach einem naturnahen Leben so stark, dass ich alle Hebel in Bewegung setzte. Gemeinsam wagten wir einen Neustart. Anfangs hielt mich mein Mann (obwohl er Waldviertler Wurzeln hat) für verrückt, weil er befürchtete, keinen passenden Job zu finden. Doch das Gegenteil trat ein: Schon nach kurzer Zeit konnte er sich seinen Arbeitgeber praktisch aussuchen, da ihn mehrere Betriebe einstellen wollten. Heute hat er sogar eine kürzere Anfahrt zur Arbeit als früher in Wien.“

 

Welche Erfahrungen hatten Sie beim Hausbau?

„Nachdem wir uns beim Hausbau für eine Waldviertler Baufirma entschieden hatten, bekamen wir gleich Empfehlungen für weitere regionale Handwerksbetriebe. So kam es, dass fast alle an unserem Bau beteiligten Firmen aus dem Waldviertel stammten. Vom Tischler über den Elektriker und Installateur bis hin zum Fliesenleger. Sie kamen alle aus einem Umkreis von etwa 30 Kilometern. Die Zusammenarbeit war persönlich, verlässlich und von hoher Qualität. Wir haben uns bestens aufgehoben gefühlt.“ 

 

Sie engagieren sich sehr stark in Ihrer Gemeinde? In welchen Funktionen?Warum dieses starke Engagement? 

„Ich teile mein Wissen und meine Erfahrungen gern, und als „Zuagroaste“ im Ort war es für mich auch eine schöne Möglichkeit, schnell Anschluss zu finden. Dazu passt auch, dass ich eine Stelle beim Nachbarschaftshilfeprojekt DAVNE im Waldviertler Kernland gefunden habe. Im Jänner 2025 folgte ein weiterer Meilenstein: Ich wurde in den Gemeinderat gewählt. Mein Engagement ist für mich nicht nur eine Herzenssache, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, aktiv zur Weiterentwicklung unserer Gemeinde beizutragen.“

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