Benedikt Prand-Stritzko im Interview
Dem Vernehmen nach bist du waschechter Waldviertler – was führte dich in die Schweiz und was führte dich zurück?
„Das stimmt – ich bin in Langau geboren und aufgewachsen. Nach meiner Ausbildung an der HTL Karlstein führte mich mein Weg in die Schweiz zur renommierten Uhrenmanufaktur H. Moser & Cie. in Schaffhausen. Dort durfte ich als Konstrukteur und Projektleiter in der Forschung und Entwicklung arbeiten und tiefe Einblicke in die Welt der Haute Horlogerie gewinnen. Der Umzug ins benachbarte Ausland war zu diesem Zeitpunkt unausweichlich, da es in Österreich kein vergleichbares Betätigungsfeld gab. Zurück ins Waldviertel geführt haben mich schließlich die Liebe – und die Geburt unserer Tochter.“
Du hast hier eine Uhrenmanufaktur gegründet – wie kam es dazu, und welche Uhren machst du?
„Mit einem Team aus wunderbaren und talentierten Menschen entwickeln wir mechanische Armbanduhren der Marke „Aurelia“ in Kleinserie, bei denen das Handwerk im Mittelpunkt steht. Unsere Kunden sind zum einen internationale Sammlerinnen und Sammler, aber auch Personen, die sich zu einem besonderen Anlass die eine ganz besondere Uhr leisten möchten.“
Was hat es mit der Marke „Aurelia“ auf sich?
„Aurelia“ ist der Name meiner Tochter – sie war übrigens auch die Inspiration, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Die Kollektion trägt ihren Namen und steht für einen Neubeginn mit emotionaler Tiefe. Jede Uhr ist Ausdruck von Leidenschaft, Handwerkskunst und persönlicher Geschichte.“
Das Waldviertel bzw. Karlstein waren einst für seine Uhrmachertradition berühmt. Lässt sich diese Tradition wieder beleben?
„Ich bin überzeugt, dass sich diese Tradition mit der richtigen Vision erfolgreich in die Zukunft führen lässt. Die Ausbildung in Karlstein hat mir das nötige Rüstzeug mitgegeben, um auch international Fuß zu fassen. Gerade im Zeitalter der Individualisierung wächst das Interesse an handgefertigten, authentischen und regional verwurzelten Produkten wieder deutlich.“