Bergwerksee Langau, ein See voller Zufälle
Der Bergwerksee nahe der tschechischen Grenze in Langau im Waldviertel ist ein wunderbares Freizeitparadies.
Seine Entstehungsgeschichte ist von vielen Zufällen geprägt. Heute wird er zum Fischen und Wasserski fahren genutzt.
1948 bis 1963 wurde hier im Tagbau Braunkohle abgebaut. Man hatte also eine große Grube gegraben und so die Kohle gewonnen. Als sich der Kohleabbau nicht mehr rentierte, füllte Grundwasser die Grube.
Dass hier heute Gäste aus Nah und Fern ihre Freizeit verbringen können, ist vielen helfenden Händen zu verdanken, sagt Hannes Messmann, Vorsitzender des Tourismusausschusses Langau: „Wir waren seitens der Gemeinde nicht in der Lage, das alles finanziell zu stemmen, was hier geschehen ist, und haben mit der Bevölkerung 4.000 Arbeitsstunden gemacht. Es wurden Aktionstage ins Leben gerufen, damit das so dasteht, wie es jetzt dasteht.“
Der See war usprünglich rot
Anfänglich war der See rot und so wie heute noch der kleine Nachbarsee ein saurer See. Möglicherweise sind die Braunkohlereste die Ursache, möglicherweise eine spezielle Alge. Auch Legenden und Geschichten gab es zu den Hintergründen. Den Kindern erklärte man früher, dass darin ein Drache erlegt worden sei und die Kinder daher nicht alleine zum See dürften, oder man erklärte die Färbung mit verrosteten Fahrzeugen des Bergwerks. Beides stimmt aber nicht.
Ein Dammbruch nach einem Hochwasser schwemmte die rötliche Färbung weg.
Heute verweist man auf ausgezeichnete Wasserqualität im großen Badesee. Fischen ist erlaubt, man muss aber alle Fische wieder freilassen.
Bis die Birken um das Areal gewachsen sind, konnte man auf dem 17 Hektar großen See gut surfen, heute fährt man Wasserski. „Das gehört zu meiner Heimat dazu. Ich bin ein Verfechter des Sees, ein Wasserliebhaber und immer sehr gerne heroben, weil der See, der Wald und die Natur Ruhe und Zufriedenheit geben“, sagt Helmuth Traxler, ehemaliger Surfschulbetreiber am See.
Vom Bienenland bis zur Liebesbucht
Das lockt auch Gäste an, die hier übernachten wollen. Campingmöglichkeiten sind entstanden, es gibt ein kleines Bienenland und auch außergewöhnliche Orte wie die Liebesbucht, ein schlecht einsehbarer Bereich, in dem früher oft Wassersportlerinnen und -sportler in trauter Zweisamkeit gestrandet worden sein sollen. Details sind aber nicht überliefert.
Die Bucht ist mittlerweile zugewachsen und die Herausforderung ist eher, sie über spezielle Pfähle zu erreichen. Rund um die ehemalige Grube gibt es also viele Angebote. „Die Leute fahren überall hin um viel Geld. Hier haben wir es so schön und man kann in Wirklichkeit alles machen – Rad fahren, Baden, nur Bergsteigen nicht“, sagt Herbert Freundorfer aus Langau.
Quelle: Werner Fetz, noe.ORF.at - https://noe.orf.at/magazin/stories/3274256
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