Portrait von Christopher Führer
"Und wenn du keine Lehre gemacht hast, wirst du im Waldviertel keinen Job finden". Dieses Märchen, welches ich ein ums andere Mal gehört habe, habe ich damals tatsächlich geglaubt. So zog es mich – sehr widerwillig – im Jahr 2008 für eine längere Zeit nach Wien.
Geboren und aufgewachsen bin ich 1990 im wunderschönen Waidhofen an der Thaya, besuchte ich hier auch die Schule und maturierte 2008 am BG/BRG Waidhofen an der Thaya. Der Schlüsselmoment kam im Jahr 2022. Nach mittlerweile 12 Jahren, die ich in Wien verbracht hatte, war ich an einem Sommerwochenende zu Besuch bei meinen Eltern. Es war einer dieser wunderschönen Sommerabende. Durch Zufall trafen wir vor dem Haus auf unsere Nachbarn. Kurze Zeit später kamen weitere Nachbarn hinzu und dann noch welche. Wir waren also schon ein schönes Grüppchen, welches sich köstlich amüsierte und miteinander ganz ungezwungen tratschte. Das war schon mal toll, doch die entscheidende Eingebung kam mir, als ich bemerkte, dass in der Stunde, die wir beisammenstanden, kein einziges Auto in der Straße vorbeifuhr. Auf die Frage: "Warum lebe ich eigentlich nicht hier?" folgten rasch Taten und bereits im September desselben Jahres durfte ich mich wieder einen stolzen "Vollzeit-Waldviertler" und einen stolzen Waidhofner nennen.
Zu dem Märchen vom Anfang: Binnen kürzester Zeit fand ich einen Job, bei dem ich nicht nur viele neue Menschen kennenlernen und unterstützen durfte, sondern auch einen Job, der meinen eigenen Werten zu 100 Prozent entspricht. An dieser Stelle möchte ich mich sehr bei den RegionalMedien/Bezirksblätter für diese großartige Chance bedanken. Apropos Dankbarkeit. Es verging seit diesem Sommertag vor bald zwei Jahren kein Tag, an dem ich nicht dafür dankbar bin, hier zu leben. Ich bemühe mich stets dieser schönen Gegend diese Dankbarkeit zu zeigen und auch ständig etwas zurückzugeben.