Ein Kraftort für Frauen
Warum es sie ins Waldviertel zog, beantworten die beiden Frauen einstimmig: „Wir haben uns in Land und Leute verliebt, nachdem wir vor Jahren mit unseren Kindern Urlaub in der Region gemacht haben. Wir haben einen Ort gesucht, der für Jung und Alt gleichermaßen attraktiv ist und sind in Bad Großpertholz gelandet!
Was für uns wichtig ist, ist die Dorfgemeinschaft und ihre Angebote: Wir wohnen gegenüber der Kirche, es gibt einen Nah&Frisch, einen Dorfladen, eine Bücherei, einen Arzt und ein Musikvereinshaus. Der Wirt im Dorf hat sehr schöne und großzügige Räumlichkeiten für Musikveranstaltungen, Tanz und besondere Bereiche für Jugendliche. Das hat uns sehr angesprochen."
Und warum haben Sie genau dieses Haus gekauft?
"Unser Haus stammt aus dem 16. Jahrhundert, es hat eine Selchkammer, einen eigenen Brunnen, es ist sehr massiv aus Stein gebaut und hat ganz niedrige Türstöcke. Es haben dort ein Postfräulein und weitere Fräuleins gewohnt. Jetzt wohnen wieder zwei Frauen dort. Wir wollen dem Haus die weibliche Energie zurückgeben und einen Kraftort für Frauen errichten. Es steht seit hunderten von Jahren und wird auch die nächsten hundert Jahre stehen. Dieses Haus ist sehr wichtig für das Ortsbild. Würde dieses Haus verfallen, würde das ganze Ortsbild darunter leiden.
Finanzieren konnten wir das alles durch eine kleine Erbschaft. Unsere geliebte Mami ist vor 10 Jahren gestorben. Sie hat immer von etwas Eigenem geträumt, das sie ganz nach ihren Vorstellungen gestalten kann. Ein Rückzugsort und Refugium für Frauen. Ihren Traum wollen wir jetzt wahrmachen. In unserem 170m² großen Haus werden für unsere Familien 3 Wohn-, Schlaf- und Arbeitszimmer zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird es noch eine Gemeinschaftsküche und ein Gemeinschaftswohnzimmer geben.“
Wie sich dieser Traum entwickelt, den sie sich selbst in liebevoller Detailarbeit erfüllen, kann man beobachten. Denn sie gewähren mit dem Blog „Ein Haus im Waldviertel“ Einblicke: „Die Idee ist eigentlich nicht von uns gekommen, sondern von unseren Freundinnen, die mit großem Interesse unser Projekt verfolgen und uns sehr mutig finden. Somit kann man auf Facebook von nah und fern unsere Renovierungsfortschritte im Haus miterleben.“
Quelle: Interview aus dem "Wohnen im Waldviertel"-Sonderjournal vom 16./17. April 2021